Forschungsbau "Ein Raum im Weinberg"

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Hintergrund

Das "Weinberghaus Perka" ist ein Versuchs- und Forschungsgebäude der Technischen Universität Kaiserslautern und besteht aus ultrahochfestem Beton (UHPC). Es entstand in Kooperation des Fachbereichs Architektur und des Fachbereichs Bauingenieurwesen zur Erprobung von Entwurfs- und Konstruktionsstrategien mit ultrahochfestem Beton. Der Entwurf stammt von Christoph Perka.

Entwurfsaufgabe

Die Aufgabe bei diesem Gemeinschaftsprojekt bestand darin, ein Weinberghaus aus ultrahochfestem Beton zu entwerfen, zu konstruieren und zu bauen. Hierbei sollten die charakteristischen Eigenschaften des Materials berücksichtigt werden. Der hier eingesetzte Hochleistungsbeton der Firma DUCON ist ein hochfester, selbstverdichtender, mikrobewehrter Feinkornbeton. Das Größtkorn der Zuschlagstoffe beträgt lediglich 2 mm. Er weist im viskosen Zustand eine hohe Fließfähigkeit auf. Abgebunden erreicht er eine sehr hohe Festigkeit sowie eine hohe Dichte. Seine Eigenschaften ermöglichen es, schließlich lediglich 3 cm dicke Betonbauteile zu entwickeln. Im Mittelpunkt der Betrachtung stand bei dem Projekt also von Beginn an auch die Frage nach der materiellen Fügung von Boden, Wand und Dach.

Entwurfszeichnung
Entwurfszeichnung

Entwurfsansatz

Der Entwurf sollte nicht ausschließlich die Auseinandersetzung mit dem Thema des Weinberghauses und den dafür typischen oder untypischen Motiven zum Ausdruck bringen. Vielmehr war noch eine weitere Sichtweise zu dieser Entwurfsaufgabe entscheidend: Hier sollte neben einem Weinberghaus zugleich ein Forschungsobjekt geplant und umgesetzt werden. Ein großer Probekörper, der öffentlich ausgestellt, Menschen dazu einladen sollte, seine Geometrie und das Material, aus dem er besteht, zu erfahren und zu erforschen. Es galt also eine schlichte, etwas ungewöhnliche Form finden, die schon von Weitem her neugierig macht und erahnen lässt, dass es sich hierbei nicht um ein klassisches Weinberghaus handelt. Der Besucher sollte die Möglichkeit bekommen, das Haus zu umrunden und zu durchschreiten, um die Figur und das Material von allen Seiten, von innen und von außen, zu untersuchen. Letzten Endes sollte der Baukörper seinem Betrachter, wie auf einem Sockel oder einem Tablett, in der Landschaft ruhend dargeboten werden.

Längsschnitt
Längsschnitt
Querschnitt
Querschnitt

Geometrie

Der Grundriss des Gebäudes ist parallel verzogen. Die Winkel der Anschlusspunkte Dach-Wand und Wand-Wand betragen 45°. Die Gleichheit dieser Winkel ermöglicht es, die Anschlusspunkte dieser Bauteile ähnlich auszuformuliert. Durch die 45°-Winkel ergeben sich auch Vorteile für die Steifigkeit des gesamten Gebildes. Der parallelogrammartig verzogene Grundriss sorgt dafür, dass sich die Ansichten je nach Standort des Betrachters auf irritierende Weise verschieben und verändern.

Foto: PROF. DR. DIRK BAYER, TU KAISERSLAUTERN
Foto: PROF. DR. DIRK BAYER, TU KAISERSLAUTERN

Fügung

Die Bauteile sind über ein Nut- und Feder-Stecksystem miteinander verbunden. Diese Art der Verbindung wird häufig im Holzbau verwendet. Im Randbereich weiten sich die 3 cm dünnen Betonplatten auf eine Stärke von 7 cm auf, um dort genügend Materialstärke für die Verbindung zur Verfügung zu stellen. Die Detailpunkte sind geometrisch so konzipiert, dass die Bauteile auch ohne Anwendung von Klebstoffen kraftschlüssig miteinander verbunden werden können. Dennoch wurde später ein Klebstoff auf Zementbasis verwendet. Im zusammengesteckten Zustand treten Nut und Feder nicht mehr in Erscheinung.

Aufbau

Nach einem erfolgreichen Probeaufbau, ohne Klebstoffe, im Betonfertigteilwerk in Nordhausen wurden die Einzelteile des Weinberghauses mit einem Tieflader nach Sulzheim gebracht. Hier wurden sie mit Hilfe eines 200t Autokranes vor Ort zusammengesetzt und verklebt.

## Aufbau
Nach einem erfolgreichen Probeaufbau, ohne Klebstoffe, im Betonfertigteilwerk in Nordhausen wurden die Einzelteile des Weinberghauses mit einem Tieflader nach Sulzheim gebracht. Hier wurden sie mit Hilfe eines 200t Autokranes vor Ort zusammengesetzt und verklebt.
»...Dadurch wirkt das Gebäude trotz der Verwendung des eigentlich „schweren“ Baustoffes Beton auf eigentümliche Weise entmaterialisiert...«
Architekturpreis Beton 2014 (gesonderte Anerkennung), Jurybegründung

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